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Vorwort : Eine Sondermarke zum 50. Jahrestag der ULC (10/11)

„Sei wie eine Briefmarke. Bleib an einer Sache dran, bis du am Ziel bist.“

Dieses Zitat passt zweifellos auf die Hartnäckigkeit und das Engagement, mit denen die Konsumentenschutzorganisation seit ihrer Gründung die Interessen der Verbraucher vertritt.

Ist es in der heutigen Zeit noch von Bedeutung, wenn die Post eine Briefmarke für die Luxemburger Konsumentenschutz Organisation herausgibt?

Man könnte annehmen, dem sei nicht mehr so in einer Zeit, in der Kommunikation zunehmend elektronisch abgewickelt wird und die Briefmarke fast wie ein Relikt aus der Vergangenheit wirkt. Aber trotzdem bemühen sich Jahr für Jahr Organisationen, Vereine, Kommunen, Vertreter der Zivilgesellschaft und viele andere mehr darum, eine eigene Briefmarke von der Post genehmigt zu bekommen. Die Enttäuschung ist jedesmal groß, wenn die Post den Antrag ablehnen muss. Woran mag es denn liegen, dass eine offizielle Briefmarke immer noch eine Prestigeangelegenheit ist?

Vielleicht weil die Post recht strenge Regeln aufgestellt hat, die es zu erfüllen gilt.

So muss eine Organisation wenigstens seit 50 Jahren bestehen und von nationaler Bedeutung sein, damit ihr Antrag auf eine Briefmarke in Betracht gezogen werden kann. Auch gilt es, sich früh zu bewerben. Das Office des Timbres der Post empfiehlt, die Anfrage wenigstens zwei Jahre im Voraus zu stellen, ansonsten kann es einem passieren, dass die Liste der möglichen Gedenkbriefmarken für das betreffende Jahr schon abgehakt ist. Dann heißt es 25 Jahre warten bis zum nächsten Jahrestag, da die Regeln besagen, dass nur Jahrestage in Frage kommen, die sich durch die Zahl 25 teilen lassen.

Dies erklärt aber nur zum Teil, weshalb die eigene Gedenkbriefmarke noch immer die Bedeutung eines „Ritterschlages“ hat. Schaut man sich die lange Liste der Jahrestage an, die mit einer Briefmarke hervorgehoben wurden, so ist es verständlich, dass sich bemüht wird, in diese Reihe aufgenommen zu werden.

Die Briefmarkenausgaben dokumentieren über Jahrzehnte die Geschichte eines Landes und sie sind daher wichtige Zeitzeugen. Auf nur wenigen Quadratzentimetern wird, dem Geschmack der Zeit angepasst, die Aufmerksamkeit auf wichtige Ereignisse gelenkt. Auf diesem kleinen Stückchen Papier vertreten zu sein, ist schon von Bedeutung.

Die Gedenkbriefmarke garantiert in gewisser Weise, dass man auch noch in Jahrzehnten, wenn die Festbroschüren schon längst im Papiercontainer entsorgt wurden, in tausenden von Briefmarkensammlungen noch Erinnerungen an ein bestimmtes Ereignis findet. Und obwohl das Internet die Existenz der Briefmarke zu bedrohen scheint, gehört auch die Briefmarke zu den Bildern, die angezeigt werden, wenn man über den Browser nach einem bestimmten Ereignis sucht. Somit unterstützt und fördert die Briefmarke unsere Erinnerungen.

Es ist sicher auch ein besonderes Gefühl, wenn eine Organisation oder ein Verein ihre Postsendungen mit der eigenen Briefmarke freimachen darf. Edler und exklusiver geht es wohl kaum. Wie schön ist es doch, wenn man seine Gäste zur Akademischen Sitzung einladen kann mit einem Brief, der eine Gedenkbriefmarke trägt, die eben genau zu diesem Anlass neu erschienen ist.

Die Gedenkbriefmarke ist sicherlich Aushängeschild und Werbung zugleich für die U.L.C.

So kann die U.L.C. sich darüber freuen, dass die Post zum 50. Jahrestag der U.L.C. – am 27. September 2011 – eine Gedenkbriefmarke auf den Markt gebracht hat.

Gestaltet wurde die Briefmarke von der Agentur Brain & More. Gedruckt wurde sie im Offsetverfahren in der Briefmarkendruckerei der Belgischen Post in Malines. Der Wert von 60 Cents entsprechend dem Inlandstarif bis 50 Gramm, gewährleistet, dass die Briefmarke auf vielen Sendungen den Empfängern ins Auge stechen wird.

In diesem Sinne freue ich mich persönlich, dass die Post mit der Gedenkbriefmarke die wichtigen Aktivitäten der Konsumentenschutzvereinigung zu würdigen wusste.

Eugène KIRSCH
Schatzmeister der ULC

10/10/2011