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Aktion und Mobilisierung gehen weiter…!

Derzeit führt die ULC eine Petitionskampagne gegen die ständigen Erhöhungen der Bank- und Postgebühren sowie die Schließung von Bank- und Postfilialen durch. Selten zuvor haben die Banken und die Post ihre Kunden dermaßen verärgert wie mit den rezenten Gebührenerhöhungen. Die Kunden fühlen sich regelrecht abgezockt und hinters Licht geführt.

Und dies scheint leider nicht nur in unserem Lande zur Mode geworden zu sein. Aufgrund fehlender Zinseinnahmen werden nun die Kunden zur Kasse gebeten. Die Verbraucherorganisation „Test Achats“ aus Belgien sind im Begriff eine ähnliche Aktion durchzuführen.

Etliche tausend Verbraucher beziehungsweise Kunden haben unsere Petitionsaktion schon unterzeichnet. Ihnen sei an dieser Stelle für ihre Unterstützung gedankt. Aber es müssen noch mehr werden, um den Druck auf die Banken und die Post weiter zu erhöhen, damit sie die Gebühren zurück schrauben beziehungsweise es sich das nächste Mal zweimal überlegen, bevor sie wieder so schnell an der Gebührenschraube drehen.

Um was geht es eigentlich bei dieser Aktion? Stellvertretend für manche Beanstandungen seien nur einige hervorgehoben. Die ULC kritisiert vor allem die Art und Weise wie Banken und Post vorgehen und wie ernst sie es mit der Kommunikation nehmen. Alle Kontooperationen am Schalter wurden drastisch teurer. Hier wird pauschal und ohne Rücksicht auf die jeweilige Situation der Kunden gehandelt. So werden vor allem die Bedürfnisse älterer und behinderter Kunden komplett ignoriert. Vor allem letztere sind des Öfteren auf die Hilfe der Schalterangestellten angewiesen, da sie, sei es, über kein E-Banking verfügen beziehungsweise es sich nicht zutrauen, Zahlungs- oder Kreditkarten zu benutzen.

Des Weiteren sind die Bankomaten oftmals so angebracht, dass sie vor allem für die behinderten Mitbürger nur sehr schwer zugänglich oder zu bedienen sind. Mal abgesehen von allen lauernden Gefahren vor Betrügern an den Bankomaten.

Ein anderes Beispiel sei mit den Geldabhebungen an den Schaltern aufgeführt. Wenn ein Kunde am Schalter 100.- Euros aufheben möchte, zahlt er neuerdings eine Mindestgebühr von 3.- Euros, manchmal sogar noch mehr. Also muss er 103.- Euros aufheben, um in den Genuss von 100.- Euros zu gelangen. Des Weiteren wurden die Gebühren für Überweisungen, Einzahlungen, Kontoführungen, Zusenden der Kontoauszüge und für sogenannte ruhende Konten usw. ebenfalls drastisch erhöht.

Hinzu kommt, dass diese Entwicklung in die entgegengesetzte Richtung einer europäischen Direktive geht, die bereits am 16. September 2016 umgesetzt hätte sein müssen. Diese Direktive sieht vor, dass vor allem für die sozial Schwächsten (consommateur vulnérable) in unserer Gesellschaft die Basisoperationen gratis sein müssten beziehungsweise zu speziell günstigen Bedingungen. Aber leider zählt bei vielen Bank- und Postverantwortlichen nur mehr der Gewinn, also was unter dem Strich heraus kommt, der „fric“. Die Anliegen der Kunden sind Nebensache.

Insbesondere die Sparkasse und die Post haben als „établissement public“, wo der Staat als Besitzer dient, eine soziale und zivile Verantwortung zu tragen. In diesem Zusammenhang sei die Frage erlaubt, ob die Post die Weltausstellung in Dubai mit 2,5 Mio. Euros hätte sponsern müssen, wenn dafür den Kunden drastische Gebührenerhöhungen aufbrummt werden? Zusätzlich zu diesen Gebührenerhöhungen wollen wir jetzt nicht auch noch auf die anderen Erhöhungen, wie z.B. der Digitalanschlüsse bei der Post eingehen.

Hinzu kommen der Rotstift und weitere Verschlechterungen der Dienstleistungen mit der Schließung von 35 Post- und 9 Sparkassenfilialen, bei welchen es mit Sicherheit nicht bleiben wird. Die Post beabsichtigt nämlich bis 2025 nur mehr 15 Filialen landesweit zu führen. Weitere negative Fakten können wir zur jeder Zeit nachliefern.

Um eben ihrem Protest Ausdruck zu verleihen, ruft die ULC alle Verbraucher auf, unsere Protesterklärung zu unterzeichnen, welche eine deutliche Senkung der Gebühren für die oben angeführten Bankdienstleistungen fordert und wo zumindest für ältere Menschen und Personen mit eingeschränkter Mobilität die gängigen Schalteroperationen kostenlos sein müssten.

Die Aktions- und Mobilisationskampagne geht weiter! Diese Petitionsaktion kann jeder, ob ULC-Mitglied oder nicht, bis spätestens zum 5. Mai 2017 unterstützen, indem man den, an anderer Stelle dieser Ausgabe zu findenden Vordruck ausfüllt und unterzeichnet oder die online Version über das Internetportal der ULC unter www.ulc.lu sowie über facebook an der Petition teilnimmt.

Nico Hoffmann
Präsident der ULC

 

24/04/2017