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Am Ende eines Krisenjahres…

Während die Corona-Krise uns derzeit wieder voll im Griff hat und uns sicherlich auch noch einige Zeit beschäftigen wird, nehmen neben
­ den gesundheitlichen Sorgen der Menschen,
ebenfalls die Probleme der Verbraucher zu. Dies belegen die Statistiken unserer Mitgliederbetreuungsabteilung.

Anlässlich einer Pressekonferenz vom 16. Oktober wies die ULC auf so manche Probleme der Verbraucher hin. Neben dem Aktivitätsbericht von 2019 standen u.a. die sogenannte „never ending story“ der horrenden Bankgebühren und der Schließungen der Bank- und Postfilialen, die Gesetzesvorlage betreffend die Sammelklagen, die VW- Dieselgate Affäre und die freiwillige Charta zur Regelung der Geschenkgutscheine auf der Tagesordnung. Doch dies sind nicht nur die einzigen Probleme der Verbraucher. Am meisten Kopfzerbrechen bereiten ihnen zurzeit die schwierige Suche nach bezahlbarem Wohnraum, die Erhaltung der Kaufkraft, die Steuergerechtigkeit...

Die Regierung versucht zwar mit massiven steuerlichen Mitteln die Wirtschaft und die zukünftige Attraktivität des Wirtschaftsstandortes Luxemburg abzusichern, um so die Sicherheit der Arbeitsplätze zu garantieren. Doch der Zeitpunkt wird auch kommen, an dem sich die Frage stellt, wer das bezahlen soll? Daher warnt die ULC ganz klar und deutlich, dass es auf keinen Fall zu einer weiteren Schrumpfung der Kaufkraft der Verbraucher kommen darf. Darum bleibt die ULC auch nach wie vor der Meinung, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt war, eine höhere CO2 Steuer einzuführen. Denn Steuergerechtigkeit sieht anders aus.

Ob es noch zu der ankündigten Steuerreform kommen wird, die ebenfalls zu mehr steuerlicher Gerechtigkeit führen sollte, ist derzeit mehr als fraglich.

Leider kommen wir nicht umhin, uns nochmals mit den horrenden Bank- und Postgebühren und den Schließungen der Filialen zu beschäftigen. Die ULC wird während den kommenden Wochen genauestens verfolgen, wie sich die Gebühren zu Beginn des folgenden Jahres entwickeln werden. Das Gleiche gilt für die Schließungen der Filialen, wo die BGL BNP Paribas nun sieben Filialen definitiv geschlossen hat, so wie es anfangs des Jahres die BCEE mit 11 Zweigstellen vorgemacht hat.

Hier wird ohne Rücksicht auf die Kunden und mit einer Kaltblütigkeit sondergleichen gehandelt. Natürlich ist sich die ULC voll und ganz bewusst, dass viele Kunden ihre täglichen Operationen über das Online Banking bewältigen. Doch es gibt laut Statistiken immer noch über 40 % der Kunden, die aus welchem Grunde auch immer, die Schalter der Filialen aufsuchen. Darum verstehe, wer es verstehen will, dass die Sparkasse zwischen Walferdingen und Ettelbrück keine einzige Zweigstelle mehr in Betrieb hat, wo man z.B. Bargeld am Schalter abholen kann. Für eine BCEE die zudem noch zu 100 % dem Staat gehört, ganz einfach ein Skandal.

Die ULC weiß auch zur Genüge, dass die Banken beileibe keine Wohltätigkeitsvereine sind. Aber die Zeit der klassischen Bankfilialen darf NICHT zu Ende sein. Denn die Banken sind kein Selbstzweck und haben nicht nur eine wirtschaftliche Funktion, sondern ebenfalls immer noch eine soziale Funktion zu erfüllen.

Für viele Menschen neigt sich ein äußerst schwieriges Jahr seinem Ende zu. Ein Jahr welches man schnell vergessen möchte, in der Hoffnung in einigen Monaten vielleicht das Ende des Tunnels zu erkennen.

Im Hinblick auf die bevorstehenden Feiertage, die sicherlich für viele Familien keine normalen und einfachen Festtage werden, wünscht das gesamte ULC-Team und der geschäftsführende Vorstand allen Mitgliedern und Verbrauchern frohe und geruhsame Festtage. Unser Wunsch für uns all: ein besseres, erfolgreicheres und vor allem gesunderes Neues Jahr 2021.

Nico Hoffmann
Präsident der ULC

11/12/2020