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Am vergangenen 6. Mai fand die alljährliche Generalversammlung des Luxemburger Konsumentenschutzes statt. Bei dieser Gelegenheit legte der bisherige Präsident Mario Castegnaro sein Mandat nieder. Mario Castegnaro war ein sehr engagierter Konsumentenschützer. Seit 1985 bekleidete er innerhalb des Führungsgremiums der ULC verschiedene Mandate und war seit 2002 deren Präsident. Hiermit möchten wir dem scheidenden Präsidenten ganz einfach « Merci » sagen, für all seine Verdienste und sein fast 30 jähriges Engagement im Interesse der Verbraucher im allgemeinen und des Luxemburger Konsumentenschutzes im besonderen.
Die neue Führungsmannschaft wird ihre Aufgabe und die zukünftigen Herausforderungen in der Kontinuität wahrnehmen. Sicherlich werden ebenfalls neue Akzente gesetzt, um den Verbrauchern noch bessere Dienstleistungen von hoher Qualität anbieten zu können. Eine der wichtigsten Aufgaben der ULC ist die individuelle Beratung und Betreuung des Verbrauchers. Die Mitgliederbetreuungsabteilung ist das Herzstück der ULC. Fast 72.000 Telefonappelle und rund 6.600 persönliche Beratungen pro Jahr sprechen eine deutliche Sprache und unterstreichen die Wichtigkeit der diesbezüglichen Dienstleistungen.
Des Weiteren werden wir unsere Forderungen weiterhin mit allem Nachdruck bei den öffentlichen Instanzen, wie z.B. Parlament, Regierung, Ministerien vortragen, werden wir zu allen Aspekten des Konsumentenschutzes Stellung beziehen und Gutachten formulieren. In dieser Hinsicht ist es sicherlich bedauerlich feststellen zu müssen, dass nur wenige Aussagen zum Konsumentenschutz in den verschiedenen Parteiprogrammen zu den Parlamentswahlen zu finden sind. Die ULC wird bei der Erstellung des Regierungsprogramms intervenieren, damit der Konsumentenschutz auch während der kommenden Legislaturperiode einen angemessenen Stellenwert erhält.
Vor allem in der derzeitigen Finanz- und Wirtschaftskrise geht es darum die Kaufkraft der Konsumenten nachhaltig zu stärken und zu erhalten. Die Konsumenten stellen eine wichtige Säule unseres Wirtschaftssystems dar. Denn wenn der Konsum rückläufig ist, hat dies ebenfalls drastische Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. So tritt die ULC, sowie ihre Trägerorganisationen für den Erhalt der automatischen Indexierung ein, damit die Kaufkraft der Verbraucher erhalten bleibt.
A propos Finanz- und Wirtschaftskrise: Sicherlich ist es begrüssenswert, dass derzeit die Darlehenszinsen auf einem äusserst niedrigen Niveau sind. Andererseits hat dies aber auch eine Senkung der Zinsen auf den Spareinlagen zur Folge gehabt. Auch wenn die Verbraucher angesichts des äusserst vorteilhaften Zinsfusses Investitionen in den Wohnungsbau tätigen konnten oder sich einen neuen Pkw zu besonders günstigen Bedingungen anschaffen konnten, so dürfen sie aber keinesfalls ausser Acht lassen, dass sich das Blatt in Zukunft wieder wenden wird.
Spätestens zu dem Zeitpunkt, an dem die Wirtschaft und damit notgedrungen ebenfalls die Inflation wieder anziehen, müssen sich die Konsumenten bewusst sein, dass diese Darlehen auch zu einem dann höheren Zinssatz wieder zurückzuzahlen sind. Hat nicht gerade dieses Szenario bei den Amerikanern zum Platzen der sogenannten Seifenblase im Immobiliensektor geführt? Fragen darf man sich in diesem Zusammenhang ebenfalls, ob die Europäische Zentralbank die richtige Zinspolitik betreibt, von der ungeheueren Steigerung der Geldmenge gar nicht zu reden. Zumindest sind Zweifel angebracht.

Nico Hoffmann
Präsident der ULC