Nachrichten


Auf ein besseres Jahr 2022 !

Am 14. Dezember 2021 feierte die ULC, bedingt durch die aktuelle Lage, ihr sechzigjähriges Jubiläum in einem kleineren Rahmen, als man es sonst gefeiert hätte. Jetzt geht es nach den Feiertagen zum Jahresende wieder mit vollem Elan an die Arbeit. Mit Sicherheit werden uns auch dieses Jahr wieder viele altbekannte Probleme und Sorgen begleiten.

An vorderster Stelle steht da natürlich die Überwindung und Bekämpfung der Corona-Krise beziehungsweise der Pandemie. Die Impfung, derzeit der einzige vorhandene Schutz, wird uns hoffentlich bald wieder erlauben ein normaleres Leben führen zu können.

Für die ULC werden auch in diesem Jahr die individuelle Betreuung, die Information, die Beratung, die Erziehung, und die Verteidigung des Konsumenten absolute Priorität haben. Denn ein bestens informierter und kritischer Verbraucher lässt sich nicht so leicht hinters Licht führen.

Zu fürchten bleibt aber, dass es für so manche Haushalte und Verbraucher ein eher schwieriges Jahr wird. In Bezug auf die Kaufkrafterhaltung kündigen sich so manch unangenehme Überraschungen an. Schon jetzt haben viele Haushalte ihre Probleme um monatlich über die Runden zu kommen. Die hohen Immobilienpreise, die enormen Mietpreise, der drastische Anstieg der Energiepreise mit der derzeit unnötigen zusätzlichen Erhöhung der CO2 Steuer, die zudem noch Indexneutralisiert ist, machen es den Verbrauchern immer schwerer. Hiermit ist aber das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht. Weiter geht es mit der Verteuerung der Lebensmittel, der Rohstoffe und Materialien, den verschiedenen Taxen- und Steuererhöhungen, um nur einige Beispiele zu erwähnen. Zusätzlich ist zu befürchten, dass es in diesem Jahr noch zu mehreren weiteren Preiserhöhungen kommen wird, da diese noch nicht alle beim sogenannten Endverbraucher angekommen sind (siehe Beispiel Energiepreise).

Die Schere zwischen Arm und Reich geht daher immer weiter auseinander. Wir laufen die Gefahr, dass noch eine Menge Haushalte und vor allem Alleinerziehende Familien an die Armutsgrenze stoßen beziehungsweise in die Armut stürzen. Denn die zu Beginn der Legislaturperiode lautstark angekündigte große Steuerreform, die für mehr Steuergerechtigkeit sorgen sollte, ist aus den bekannten Gründen auf den Nimmerleinstag verschoben.

Für die ULC stellt die Kaufkrafterhaltung der Konsumenten seit jeher einen wesentlichen Bereich dar. Denn der Verbraucher soll sich durch seine Kaufkraft möglichst gute, qualitative und nachhaltige Produkte und dies zu einem fairen Preis leisten können. Darum wäre die Wiedereinführung der Vorschussindextranche, die während der Stahlkrise 1982 abgeschafft wurde, vor allem in Zeiten von hoher Inflation, für die unteren und mittleren Gehälter und Renten eine wertvolle Unterstützung zur Erhaltung der Kaufkraft.

Natürlich wird die ULC auch in diesem Jahr die Entwicklung des Bankensektors genauestens verfolgen, wo es nicht nur um die horrenden Bankgebühren, die Schließung der Filialen, die Erhaltung des Bargeldes und der Negativzinsen geht. Die Banken wollen aufgrund einer europäischen Richtlinie beim Online-Banking den LuxTrust Mobile einführen, der wiederum ohne Zweifel die älteren und vulnerablen Kunden vor neuerliche Schwierigkeiten stellen wird. Mit Sicherheit ist die ULC nicht gegen einen angemessenen Fortschritt, aber wir wollen, dass alle Menschen mit auf den Weg genommen werden. Vor allem in dieser schnelllebigen Zeit, werden zu oft die älteren und vulnerablen Semester vergessen und sich selbst überlassen.

Die ULC wünscht sich ebenfalls, dass es in diesem Jahr schnellst möglichst zur Umsetzung der europäischen Direktive in Bezug auf die sogenannten Sammelklagen (recours collectif) kommt. Auch hier wurde schon viel zu viel Zeit verloren. Überhaupt zählt unser Land bei der Umsetzung von europäischen Direktiven nicht unbedingt zu den Klassenbesten und oft wird auch nur nach der Devise: „Toute la directive, rien que la directive“ gehandelt, anstatt auch mal eine Führungsrolle in der europäischen Union zu übernehmen.

Unter anderem diese obengenannten Themenbereiche werden uns mit Sicherheit in diesem Jahr beschäftigen, ohne aber die Bereiche der Digitalisierung, des Online-Shoppings, der Klimakrise und der Kreislaufwirtschaft zu vergessen.

Trotz allem und den leider keineswegs rosigen Perspektiven für die Verbraucher, wünscht die ULC allen Mitglieder und Konsumenten ein frohes, glückliches und vor allem gesundes neue Jahr 2022.

Nico Hoffmann
Präsident der ULC

 

24/01/2022