ULC fordert absolute Transparenz bei Zinserhöhungen von Banken


Aufgrund der wiederholten Zinserhöhungen der vergangenen Monate haben sich Kredite – allen voran Immobilienkredite deutlich verteuert. Das hat unter anderem zur Folge, dass sich immer weniger Menschen einen Kredit leisten können, hat aber vor allem – teils dramatische – Auswirkungen für Verbraucher, die in der Vergangenheit einen Kredit mit variablem Zinssatz abgeschlossen haben. Die Zinssteigerungen führen bei Immobilienkrediten mitunter zu vierstelligen Erhöhungen der Monatsraten.

Die „Union Luxembourgeoise des Consommateurs“ (ULC) prangert die Zinspolitik der Banken an. Besonders problematisch ist dabei die Tatsache, dass die Banken bei Senkungen des Leitzinses oft nicht so schnell oder gar nicht reagieren. „Die Banken belasten ihre Kunden mit hohen Zinserhöhungen – etwa einer Erhöhung um über einen Prozentpunkt bei einer Steigerung des Leitzinses um 0,5 Prozentpunkte – und lassen sie im Regen stehen, wenn es um entsprechende Zinssenkungen in Zusammenhang mit dem Leitzins geht – wie in der Vergangenheit immer wieder beobachtet“, so ULC-Präsident Nico Hoffmann. „Auch bei Anpassungen der Sparzinsen sind die Banken weniger konsequent und vor allem auch eher langsam. Das ist inakzeptabel und eine Unverfrorenheit gegenüber den Verbrauchern.“

Die ULC fordert von den Banken absolute Transparenz bei Zinserhöhungen und eine schnellere Reaktion auf künftige Leitzinssenkungen sowie eine konsequente Zinsanpassung bei Spareinlagen. „Die Banken müssen ihre Kunden besser informieren und ihnen einen klaren Überblick über Zinssätze und Änderungen geben", so Nico Hoffmann. „Außerdem fordern wir, dass Banken verpflichtet werden, künftige Zinssenkungen der EZB schnellstmöglich an ihre Kunden weiterzugeben.“ Die ULC empfiehlt Verbrauchern, sich über ihre Kreditverträge und Sparprodukte zu informieren und im Zweifelsfall bei ihrer Bank nachzufragen. „Die Verbraucher sollten nicht tatenlos zusehen, wie ihre Banken ihnen immer höhere Zinssätze auferlegen“, so der ULC-Präsident. „Sie haben das Recht, fair behandelt zu werden und sollten ihre Banken dazu auffordern, transparenter und fairer zu handeln.“

Wegen der deutlich gestiegenen Einnahmen durch die höheren Kreditzinsen wäre es aus Sicht der ULC auch an der Zeit, über eine signifikante Senkung beziehungsweise gar Abschaffung verschiedener Bankgebühren nachzudenken. Nicht zuletzt auch deshalb, weil es den Luxemburger Banken blendend zu gehen scheint. Im vergangenen Jahr ist ihr Nettogewinn schließlich auf 4,1 Milliarden Euro gestiegen.

Die ULC wird wie in der Vergangenheit auch in Zukunft weiterhin Druck auf die Banken ausüben und sich für die Interessen der Verbraucher einsetzen.

Mitgeteilt von der ULC am 31. März 2023