ULC kritisiert Kennzeichnung und Nährwertangaben von Lebensmitteln : EU-Minister geben dem Druck der Industrie nach ! (08/12/2010)


Die ULC sowie alle europäischen Verbraucherorganisationen hatte klare Vorstellungen wie die neue Etikettierung von Lebensmitteln aussehen sollte. Was die Nährwertangaben angeht, haben die Konsumentenschützer jahrelang eine Ampelkennzeichnung gefordert, die dem Verbraucher eine einfache und leicht verständliche Information geboten hätte. Die EUKommission konnte sich jedoch nicht entscheiden. Die Industrie konterte mit einer eigenen Kennzeichnung. Ihr Argument : die Punktevergabe in den Farben Grün, Gelb, Rot, würde die Lebensmittel in gute und schlechte einteilen und vor allem Produkte mit roten Punkten, also solche mit viel Fett, Zucker, Salz, stigmatisieren.
Fest steht : die neue Brüsseler Kennzeichnung, die erstens einfach und zweitens leicht verständlich sein sollte und es den Verbrauchern ermöglichen würde, Produkte rasch zu vergleichen, sähe anders aus.
Begrüßenswert ist hingegen, dass die Hersteller nun verpflichtet werden die Nährwerte auf 100 g oder 100 ml anzugeben, zum Beispiel Fett-, Zucker- und Salzgehalt.
Die ULC ist der Meinung, dass das Ziel die Häufigkeit von Übergewicht und Fettleibigkeit in den Griff zu kriegen und dem Konsumenten eine einfache und verständliche Nährwertangabe an zu bieten, für die merkantilen Interessen der Nahrungsmittelindustrie geopfert wurde.
Die EU-Minister müssen sich den Vorwurf gefallen lassen die Interessen von Vielen den Interessen der Industrie unter geordnet zu haben.
Die ULC sieht in den neuen Vorschriften keinen direkten Fortschritt für den Verbraucher.

Howald, den 8.12.2010