Handytelefonate im Ausland: ULC rät zur Wachsamkeit (05/07/2011)


Die Verbraucher möchten ihr Mobiltelefon im Ausland genauso benutzen können, wie zu Hause.

Jedoch, das Benutzen des Handy im Ausland wird von den Mobiltelefongesellschaften, beziehungsweise den Netzbetreibern, erheblich teurer verrechnet. Ursache ist, dass einige wenige Anbieter den europäischen Netzbetrieb unter sich aufteilen und somit kein wirklicher Wettbewerb besteht. Die europäische Kommission sah sich gezwungen einzugreifen und fixierte sogenannte Eurotarife, welche von den Anbietern nicht überschritten werden dürfen. Zum jetzigen Zeitpunkt gilt dies jedoch nur für grenzüberschreitende Telefongespräche sowie für SMS. Ab dem 1. Juli 2011 gelten folgende Maximaltarife für grenzüberschreitende Handytelefonate:

0,35 €/Min. (ohne Mehrwertsteuer) für abgehende Gespräche und 0,11 €/Min. für eingehende Gespräche. Der Maximalpreis für versendete SMS beträgt 0,11 €/Min. Die europäische Kommission wird diese Tarife auch in den kommenden Jahren weiter senken. Für abgehende Auslandsgespräche 0,32 €/Min. ab Juli 2012, 0,28 €/Min. ab Juli 2013 und 0,24 €/Min. ab Juli 2014. Für eingehende Gespräche werden 0,10 €/Min. ab Juli 2013 anvisiert. Die grenzüberschreiten SMSverbindungen sollen ab Juli 2012 mit lediglich 0,10 €/Min. verrechnet werden.

Die ULC weist darauf hin, dass die Tarife für Datenübertragung, also Internet oder E-mails, durchschnittlich mit über 2 € pro Megabyte verrechnet werden. . Ab 2009 wurden die Betreiber jedoch verpflichtet, den Datenfluss auf maximal 50€ (ohne Mehrwertsteuer) zu beschränken, ausser anders lautender Abmachung mit dem Kunden. Sollten insbesonders Kinder und Jugendliche welche die höheren Tarife ignorieren ihre Multifunktionsgeräte, z. B. iPhone und andere Modelle, während der Auslandsferien genau so weiter benutzen wie zu Hause, so können teure Rechnungen zu Stande kommen. Hiervor warnt die ULC ausdrücklich alle Eltern.

Strukturell bleibt das Problem des mangelnden Wettbewerbs unter den Netzbetreibern bestehen.
Aus diesem Grunde wird die europäische Kommission demnächst eine Gesetzesinitiative vorlegen. Diese könnte nach Meinung der ULC den Wettbewerb endlich ankurbeln und zu verbraucherfreundlicheren Tarifen führen. Diese Reglementierung wird jedoch nicht vor 2014 in Kraft treten.

Bis dahin rät die ULC allen Handybenutzern, wachsam zu bleiben.

Mitgeteilt von der ULC am 5.
Juli 2011