Parkgebühren der Krankenhäuser: ULC enttäuscht über die Reaktion der Gesundheitsministerin


Kürzlich hatte die ULC in einer Pressemitteilung die erschreckend hohen Gebühren in den Parkhäusern der Luxemburger Spitäler angeprangert.

Tagesgebühren bis zu 27 € und manchmal noch mehr, dies wohlverstanden ohne einen Unterschied zwischen Familienangehörigen oder Freunden zu machen, die nur einen Krankenbesuch abstatten und Patienten die sich in Behandlung befinden beziehungsweise in den Wartesälen auf eine medizinische Behandlung warten. Auch Eltern, die tagsüber oder auch nachts bei ihren kranken Kindern anwesend sein müssen, werden diese hohen Parkgebühren zugemutet. Nicht zu vergessen sind die Krankenpfleger und Krankenpflegerinnen selbst, die überhaupt keinen eigenen Parkplatz zur Verfügung haben und manchmal unwürdigen Bedingungen ausgesetzt sind. Darum verurteilte die ULC aufs Schärfste diese Abzocker Methoden an den kranken Menschen und deren Umfeld.

Aufgrund einer parlamentarischen Anfrage, hat sich die Gesundheitsministerin vergangene Woche  in einer Reaktion zu der ULC-Kritik zu Wort gemeldet und erklärt, die Parkplätze der Krankenhäuser würden weder über den „Fonds hospitalier“ mit staatlichen Geldern subventioniert, noch würde die Gesundheitskasse CNS den Spitälern eine finanzielle Hilfe erteilen. Die Spitäler müssten sich finanziell selbst tragen, was dann auch für die Parkgebühren gelte.

Die ULC bedauert, dass die Gesundheitsministerin den Ängsten und Sorgen der kranken Menschen und deren Umfeld betr. der drastischen Parkgebühren eher teilnahmslos gegenüber steht. Mit der Erklärung, dass sie nicht zuständig wäre, entzieht sie sich ihrer Verantwortung und spielt den Ball den Spitälern zurück.

Die ULC ist jedoch überzeugt, dass die Anwesenheit im Krankenzimmer von Familienangehörigen, Freunden und Bekannten einen positiven therapeutischen Effekt hat. Nach Ansicht der ULC ist es deshalb durchaus sinnvoll, den Luxemburgern Spitälern einen finanziellen staatlichen Zuschuss  für die Unterhalts- und Instandsetzungskosten der Parkhäuser der Spitäler zu gewähren, sollten diesbezügliche zusätzliche Unkosten anfallen.

Es ist auch nicht damit getan, auf verschiedene Möglichkeiten des öffentlichen Transports hinzuweisen, wie das manchmal als Argument herhalten muss. Denn je nach Gesundheitszustand beziehungsweise Krankheit der Patienten, gibt es nun eben leider keine andere Möglichkeit als auf das individuale Transportmittel zurückzugreifen.

Die ULC hat festgestellt, dass die Krankenhäuser zumindest in der Hauptstadt gegenüber den öffentlichen Parkhäusern, die teuersten Parkplätze besitzen. Ebenfalls lässt die ULC das Argument nicht gelten, dass bei billigen Tarifen, die Parkplätze von auswertigen Besuchern blockiert würden. Auch hier gibt es mit Sicherheit genügend Maßnahmen, um diesem Missstand vorzubeugen.

Deshalb fordert die ULC, dass die Krankenhäuser und das Gesundheitsministerium sich in einer Gemeinschaftsaktion der Parkproblematik annehmen mit dem Ziel, die Parkgebühren wieder drastisch zu senken beziehungsweise gratis anzubieten.

Des Weiteren stellt die ULC fest, dass die finanziellen staatlichen Hilfen sowohl für den Betrieb der Krankenhäuser als auch der Pflegeheime, die in immer größerer Anzahl benötigt werden, ungenügend sind. Auch in dieser Hinsicht fordert die ULC ein radikales Umdenken bei der Betreuung von kranken- und pflegebedürftigen Mitbürgern, dies mittels einer erheblichen Erhöhung der finanziellen staatlichen Zuwendungen an die Betreiber.

Mitgeteilt von der ULC am 19.02.2018