Die ULC fordert ebenfalls Gratistransport für behinderte Menschen!


Bereits im Jahre 2015 wurde die Kostenfreiheit des Transportes zum Arbeitsplatz für behinderte Menschen, die im regulären Arbeitsmarkt tätig sind, abgeschafft. „Novabus“ wurde in „Adapto“ umgetauft und die betroffenen behinderten Mitbürger bezahlen ab Mai 2015 für diesen Transportdienst zum Arbeitsplatz 440 € im Jahr.

Nun wurde ebenfalls eine Motion des Abgeordneten Marco Schank vom 19 Juni 2019 von der Abgeordnetenkammer verworfen, Motion in welcher Schank, den allgemeinen Gratistransport für behinderte Mitmenschen durch „Adapto“ ab spätestens März 2020 forderte.

Hintergrund hierfür ist der von der Regierung für März 2020 angekündigte öffentliche Gratistransport für alle Bürger(innen).

François Bausch als zuständiger Minister für Transport und Infrastruktur entgegnete, dass über die vergangenen Jahre eine Summe von 10,4 Millionen € in das „Adapto“ System investiert wurde und dass dieses ein spezifisches, taxiähnliches System sei, welches mit dem öffentlichen Gratistransport nicht vergleichbar sei.

Die ULC teilt diese Meinung des Transportministers nicht.

In den öffentlichen Transport und dessen Infrastrukturen wurden während den vergangenen Jahren hunderte Millionen Steuergelder investiert.

Die ULC kann das Argument nicht nachvollziehen, dass beide Systeme so nicht vergleichbar seien. Im Rahmen des „Adapto“ Systems wird ausgerechnet den behinderten Menschen ein Fahrgeld von 5 € bis 8 € pro Hin- beziehungsweise Hin-und Rückfahrt abverlangt. Ein behindertengerechtes Transportsystem ist jedoch unabdingbar, da der öffentliche Transport nicht in der Lage ist, behindertengerechte Transporte durchzuführen. Auch die bestehenden Infrastrukturen sind nach wie vor nicht angepasst.

Die Tatsache, dass bei „Adapto“ behindertengerechte Busse von Privatgesellschaften betrieben werden, ändert hieran nichts, da dieselben privaten Transportunternehmen auch innerhalb der „Régie générale des transports routiers“ fahren und hierfür ebenfalls mit Steuergeldern bezahlt werden.

Daher fordert die ULC die Einführung der Kostenfreiheit für Transporte von behinderten Menschen spätestens ab März 2020, sowie die Möglichkeit für die Betroffenen, täglich auf diese Transporte zurückgreifen zu können und nicht nur wie aktuell beschränkt auf fünfzehn Fahrten pro Monat.

Mitgeteilt von der ULC am 11.7.2019