Achtung vor Handwerker-Abzocke!


Reparatur- und Handwerksdienste im und ums Haus bereiten Verbrauchern häufig Probleme. In Notsituationen kommt es oftmals auf schnelle Hilfe an und manche skrupellosen Unternehmen nutzen die Notlage von Privatpersonen schamlos aus.

Wer hatte noch nie ein Problem mit einem Schloss, einer kaputten Heizung oder einem verstopften Abfluss? Der Schlosser, Heizungsbauer oder Klempner löst das Problem in zwei Minuten – oder auch nicht – und verrechnet dem Kunden mehrere hundert Euro.

Die ULC wird zurzeit von vielen Verbrauchern kontaktiert, die Firmen gerufen haben, die genau diese Dienstleistungen anbieten.

Neben der Tatsache, dass oftmals Wucherpreise verlangt werden, werden die Arbeiten in der Regel schlecht und schnell ausgeführt. Ist die Arbeit erst einmal gemacht, berechnen die Betrüger einen astronomischen Preis für ihre Dienste und üben Druck auf ihre Opfer aus, um in bar bezahlt zu werden. Quittungen werden nur widerwillig ausgestellt und die Person legt ein aggressives Verhalten an den Tag, um die Bezahlung zu erzwingen.

Solche Dienstleister inserieren bevorzugt im Internet und sind oftmals gut in Suchmaschinen vertreten. Diese zwielichtigen Anbieter setzen alles daran, dass sie ein Top-Ranking in Online-Suchergebnissen haben.

Suchmaschinen-Rankings sind nicht objektiv in Bezug auf den Ruf und die Zuverlässigkeit eines Unternehmens, weil sie mit verschiedenen Methoden manipuliert werden können.

Daher empfiehlt die ULC, folgende Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, um unseriöse Unternehmen zu entlarven:

  • Fragen Sie immer nach dem Preis für die Arbeiten oder verlangen Sie wenigstens einen Schätzpreis, bevor ein Handwerker die Fahrt zu Ihnen nach Hause auf sich nimmt.
  • Vergleichen Sie die Preise, wenn möglich, mit einem Branchenfachmann, der eine öffentlich zugängliche Firma hat.
  • Fehlt Ihnen in einer Notsituation die nötige Zeit, mehrere Unternehmen zu kontaktieren, wählen Sie ein Unternehmen, dessen Daten vollständig auf der Website aufgeführt sind (Geschäftsadresse, Umsatzsteuer-Identifikationsnummer usw.). Seien Sie vorsichtig, wenn nur eine Handynummer angegeben ist.
  • Verlassen Sie sich nicht darauf, dass eine Webadresse auf ".lu" endet: Das will nicht unbedingt heißen, dass die betreffende Betreiberfirma eine Niederlassung in Luxemburg hat. Stellt sich heraus, dass das Unternehmen seinen Firmensitz im Ausland hat, werden Ihnen möglicherweise sehr hohe Fahrtkosten verrechnet.
  • Vertrauen Sie niemals Bewertungen von zufriedenen Verbrauchern auf der Website des Unternehmens. Es besteht die Gefahr, dass diese gefälscht sind.
  • Steht auf der Website „Made in Luxembourg“, sollten Sie sich, wenn möglich, zuerst informieren, ob das Label tatsächlich dem betreffenden Unternehmen verliehen wurde.
  • Wird auf der Website des Unternehmens behauptet, es sei ein anerkannter Partner einer großen Versicherungsgesellschaft, fragen Sie den betreffenden Versicherer, ob dies auch wirklich der Fall ist. Verweigern Sie die Zahlung in bar, wenn Ihnen der in Rechnung gestellte Preis im Vergleich zu den normalen Marktpreisen astronomisch hoch erscheint oder wenn die Arbeit nicht fertig gestellt oder schlecht ausgeführt wurde. Nur so können Sie den geforderten Betrag später anfechten.

Und zu guter Letzt: Lassen Sie sich nie unter Druck setzen.

Wenn Sie der Meinung sind, dass Sie – wie hier beschrieben – Opfer eines Betrugs geworden sind, zögern Sie nicht, sich an die ULC zu wenden, um weitere Informationen zu erhalten.

Mitgeteilt von der ULC am 23. August 2019