ULC kritisiert geplante Indexmodulation (12/01/2012)


 Mit Erstaunen, nimmt die ULC zur Kenntnis, dass die Auszahlung einer Indextranche für die Jahre 2012, 2013 und 2014 auf nur einmal jährlich beschränkt werden soll, obwohl niemand mit Sicherheit sagen kann, wie die zukünftigen Konjunkturdaten sein werden.
 
 Angesichts einer durchschnittlichen Jahresinflationsrate von 3,4% bedeutet diese Entscheidung, dass die Verbraucher einen deutlichen Kaufkraftverlust hinnehmen müssen. Sollte die Inflationsrate in den kommenden Jahren auf ähnlich hohem Niveau bleiben, werden die Lohn- und Rentenempfänger die Annullierung einer ganzen Indextranche hinnehmen müssen, entsprechend einem Kaufkraftverlust in Milliardenhöhe. Die ULC bedauert zutiefst, dass die Regierung noch immer kein schlüssiges Konzept zur Inflationsbekämpfung vorweisen kann. Die ULC verlangt auch, dass die Steuertabelle endlich der Inflation Rechnung trägt.
 
Bedenkt man, dass die Sozialtransfers ebenfalls zurückgeschraubt werden, so wird dieser Kaufkraftverlust nach Überzeugung der ULC nicht ohne Auswirkung auf den Inlandskonsum bleiben. Bereits zum jetzigen Zeitpunkt sind die Umsätze des Einzelhandels rückläufig, worauf dieser mit Preiserhöhungen reagiert. Die ULC befürchtet, dass Luxemburg aus dieser
Preisspirale nicht herauskommen wird. Vorauszusehen ist dass, bedingt durch die hohe Inflation, die zukünftig noch weniger über die Löhne kompensiert werden wird, die Verbraucher dementsprechend reagieren werden. Auch lehnt die ULC eine völlige Neutralisierung der Erdölpreise im Index ab.
 
Insgesamt stellt die ULC fest, dass die getroffenen Beschlüsse die Interessen der Verbraucher beziehungsweise der Haushalte ignorieren. Letztere werden immer weniger finanzielle Mittel zu ihrer Verfügung haben. Besonders die Empfänger von kleinen und mittleren Löhnen und Renten werden darunter zu leiden haben.
 
Die ULC erinnert des Weiteren daran, dass die von der europäischen Zentralbank im Dezember 2011 beschlossene Leitzinssenkung auf 1 % noch immer nicht von allen in Luxemburg ansässigen Banken an ihre Privatkunden weitergereicht wurde. Dies ist besonders schwerwiegend bei den Hypothekendarlehen und wird von der ULC scharf kritisiert,
 
 
Mitgeteilt von der ULC am 12.1.2012