ULC-Stellungnahme zu der von POST-Finance eingeführten neuen Gebührenstruktur und den Negativzinsen


Mit Interesse nahm die ULC die neue Gebührenstruktur von Post-Finance zur Kenntnis. Ein gewisses Verständnis kann die ULC in Bezug auf eine größere Transparenz aufbringen, die aber leider zu einem Teil von einer drastischen Gebührenerhöhung begleitet ist. Bekanntlich kann Post-Finance keine Kredite oder Investitionen tätigen, sondern sich lediglich darauf beschränken, den Kunden ein Postscheckkonto mit den dazu gehörigen Operationen, also Überweisungen, Abhebungen, usw. zur Verfügung zu stellen.

Laut Post-Finance sind zudem viele Postscheckkonten inaktiv und werden für keinerlei Zahlungen benutzt, was zwangsläufig zu einem Verlustgeschäft führt.

Mit der jetzigen Tarifstruktur folgt Post-Finance dem allgemeinen Trend anderer Banken, welcher seit längerem vorherrscht: Online-Transaktionen sind gratis, Transaktionen auf Papier oder am Schalter werden teurer. Hier macht auch Post-Finance keine Ausnahme, da Überweisungen in Papierform oder am Schalter künftig für Privatkunden jeweils 3 € kosten, während sie online kostenlos sind. Überweisungen für Privatkunden betrugen bisher in Papierform für Empfänger im Euroraum zwischen 0,7 € und 1,50 €.

Die ULC bedauert diese zum Teil drastischen Gebührenerhöhungen, die wiederum vor allem die älteren Mitbürger belasten. Daher fordert die ULC  Post-Finance auf, Kunden, die auf die Hilfe der Schalterbeamten angewiesen sind, entgegenzukommen und die diesbezüglichen Bankgeschäfte entweder gratis anzubieten oder die Gebühren wenigstens zu senken. Viele ältere Kunden sind nach wie vor auf die Hilfe von Schalterbeamten angewiesen, da sie nicht in der Lage sind das Online-Instrumentarium zu bedienen.

Weiter bedauert die ULC, dass nun auch von Post-Finance die Einführung von Negativzinsen ab dem nächsten Jahr vorgesehen ist. Auch wenn diese Negativzinsen erst ab einem bestimmten Betrag zum Tragen kommen, werden eine nicht unerhebliche Zahl von  Privatkunden ohne irgendeine Gegenleistung zu erhalten, bestraft. Nicht nur, dass das angesparte Kapital durch die Negativzinsen abnimmt, sondern zusätzlich auch durch die Inflation, also eine Enteignung in Folge der durch die EZB praktizierten Geld- und Zinspolitik.

Daher fordert die ULC die Regierung auf, in dieser Hinsicht gesetzliche Masβahmen zu ergreifen und die Privatkunden von den Negativzinsen auf den Ersparnissen zu befreien.

Mitgeteilt von der ULC am 06.10.2021