Preisexplosion auf dem Wohnungsmarkt: ULC fordert substanzielle Anpassung bei super-reduziertem Mehrwertsteuersatz


Laut den jüngsten Zahlen des Statec sind die Preise für Wohnimmobilien in Luxemburg im zweiten Quartal erneut deutlich gestiegen, und zwar um durchschnittlich 11,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Den mit Abstand höchsten Zuwachs gab es dabei bei bestehenden Häusern (plus 15,5 Prozent im Jahresvergleich).

Der Durchschnittspreis für ein Haus lag nach Statec-Angaben im zweiten Quartal bei 1.082.536 Euro. Im Kanton Luxemburg mussten Käufer sogar durchschnittlich 1.594.711 Euro auf den Tisch blättern.

Der Quadratmeterpreis bei Appartementwohnungen beträgt mittlerweile durchschnittlich 8.513 Euro bei bestehenden Gebäuden und 9.064 Euro bei im Bau befindlichen Projekten. Im Kanton Luxemburg werden auch hier mit 10.950 Euro beziehungsweise 12.418 Euro die höchsten Preise aufgeführt.

Da in absehbarer Zeit kein Ende der Preisspirale und der Zinserhöhungen in Sicht ist, fordert die ULC eine substanzielle Anpassung des Gesamtbetrags beim sogenannten super-reduzierten Mehrwertsteuersatz von 3 Prozent.

Dieser soll bekanntlich die Schaffung von Wohnraum sowie die Renovierung bestehender Häuser und Wohnungen fördern, ist derzeit aber auf einen Gesamtbetrag von 50.000 Euro – direkte Anwendung und Erstattung - je Wohnungsneubau und/oder -renovierung gedeckelt, und trägt damit der seit Jahren anhaltenden Preisexplosion auf dem Immobilienmarkt definitiv nicht Rechnung.

Angesichts der angespannten Lage auf dem Wohnungsmarkt und der steigenden Kreditzinsen wäre eine deutliche Erhöhung des Gesamtbetrags – eventuell sogar eine Verdoppelung – nach Auffassung der ULC auf jeden Fall mehr als angebracht, damit der Traum von den eigenen vier Wänden für viele Menschen kein Traum bleiben muss.

In diesem Zusammenhang bedauert die ULC auch, dass in letzter Zeit in Luxemburg immer weniger Immobilienkredite von den Finanzinstituten vergeben werden.

Mitgeteilt von der ULC am 7. Oktober 2022