Die ULC stellt sinkende Kaufkraft fest! (19/06/2013)


Nach den kürzlich vom Statec veröffentlichten neuesten Angaben über die Kaufkraft, stieg diese zwischen 2006 und 2009 in Luxemburg um 8 %, während sie ab 2010 gesunken ist. Die Statec-Studie weist darauf hin, dass der Kaufkraftanstieg vor allem auf die Transfertleistungen sowie Familienleistungen usw. zurückzuführen ist.

Demgegenüber ist die Kaufkraft ab 2010 vor allem durch die verschiedenen Steuern- und Taxenerhöhungen sowie Sozialabgaben gefallen.

Die ULC stellt jedoch fest, dass das vom Statistischen Amt errechnete verfügbare Haushaltseinkommen, gemeint ist das Einkommen, das den Haushalten nach Abzug von Sozialbeiträgen und Steuern zum Konsum zur Verfügung steht, Transfertleistungen jedoch inbegriffen, lediglich einen statistischen Mittelwert darstellt. Erstens ist dieser zum jetzigen Zeitpunkt deutlich gesunken und wird es auch in Zukunft ( die angekündigte Mehrwertssteuererhöhung lässt grüssen) weiterhin bleiben. Zweitens stellt sich die Frage nach dem allgemeinen Preisniveau in Luxemburg und die Höhe der Preise für Bauterrain, Wohnungsbau, Mieten sowie für Dienstleistungen und Waren aller Art bis hin zu den Lebensmitteln. Unangefochten ist, dass die Preise im Immobiliensektor in Luxemburg deutlich höher liegen als in den meisten anderen EU-Ländern, beziehungsweise als in den Grenzregionen. Das gilt ebenfalls für eine Reihe von Gebrauchsgütern.

Die eigentliche Frage, die sich für den Verbraucher stellt, ist also, was er noch für sein verfügbares Einkommen bekommt?

Des Weiteren stellen viele Gehaltsempfänger und Rentner fest, dass, bedingt durch die Erhöhung von Steuern und sozialen Abgaben, sie immer weniger Nettoeinkommen in ihrem Portemonnaie haben. Der arithmetische Mittelwert, wie vom Statec errechnet, sagt also nichts über die reale verfügbare Kaufkraft des Konsumenten aus.

Darum ist die Studie des Statischen Amtes auch mit Vorsicht zu interpretieren, weil sie nur bedingt die derzeitige reale Situation betreffend die Kaufkraft der Haushalte wiedergibt. Zigtausende von Konsumenten stellen tagtäglich aus eigener Erfahrung fest, wie ihre Kaufkraft dahin schwindet.

Darum warnt die ULC davor, mit diesbezüglichen Daten die Situation zu beschönigen und voreilige Schlussfolgerungen zu ziehen.

Mitgeteilt von der ULC, am 19. Juni 2013