ULC trifft Finanzminister Pierre Gramegna


Kürzlich fand auf Anfrage der ULC eine Unterredung der Verbraucherorganisation mit Finanzminister Pierre Gramegna statt, anlässlich derer aktuelle Themen erörtert wurden.
 

  • Die ULC hatte mehrmals kritisiert, dass die Kaufkraft der Verbraucher, bedingt durch die Inflation der letzten fünf Jahre so wie wiederholte Taxen- und Steuererhöhungen, abgenommen hat. Diesbezüglich erläuterte der Finanzminister, dass die Evolution der Verbraucherkaufkraft über die vergangenen Jahre noch genauer dokumentiert werden wird, um hierüber ein objektiveres Bild zu schaffen.
  • Des Weiteren monierte die ULC, dass die Erhöhung der TVA von 15% auf 17 % vor allem die einkommensschwachen Verbraucher treffen wird. Der Minister wies darauf hin, dass die Verbraucher lediglich 50 % der Gesamtlast, die aus der Mehrwertsteuererhöhung entsteht, zu tragen hätten. Die andere Hälfte verteile sich auf Staat, Gemeinden, Banken und Unternehmen. Im Übrigen sind die Grundnahrungsmittel von der Erhöhung ausgeschlossen und bleiben bei einem Satz von 3%, womit 2/3 der Produkte, welche sich im Warenkorb beim typischen Wocheneinkauf wiederfinden, nicht betroffen sind.
  • Betreffend die Mehrwertsteuererhöhung von 3% auf 17 % bei zweiten und dritten Immobilienanschaffungen unterstrich der Finanzminister, dass er keinerlei Ängste in Bezug auf einen eventuellen Einbruch des Immobilienmarkts hege, da die Nachfrage in Luxemburg nach wie vor das Angebot übersteigt. Pierre Gramegna stimmte der ULC jedoch zu, dass der Impakt auf die Mieten nach Inkrafttreten der Mehrwertsteuererhöhung genau verfolgt werden muss. Die ULC  befürchtet, dass es zu Erhöhungen auf den Mieten kommen wird.
  • Die angekündigten Erhöhungen gehören laut Finanzminister zu einem wirtschaftlichen Gesamtpaket, das den Bürgern noch genauer erläutert werden wird. Die ULC hält allerdings ihre Kritik an den verschiedenen Mehrwertsteuererhöhungen aufrecht und fordert, dass nach Inkrafttreten der Erhöhungen die Auswirkungen der beschlossenen Maßnahmen, insbesondere auf die Verbraucher, genau verfolg wird, um gegebenenfalls rechtzeitig Gegenmaßnahmen zu treffen.
  • Weitere Themen waren der Staatshaushalt 2015 und die Erziehung der Jugendlichen zu kritischeren Konsumenten.


Mitgeteilt von der ULC am 29. September 2014