ULC fordert Inflationsbekämpfung und Erhalt der Kaufkraft (10/11/2008)


Die ULC begrüßt erneut die fiskalischen und reglementarischen Maßnahmen welche von der Regierung im Rahmen der Staatshaushaltsvorlage für 2009 zur teilweisen Wiederherstellung der Kaufkraft der Verbraucher verabschiedet wurden.
In einem Schreiben an Wirtschaftsminister Jeannot Krecké sowie an den Präsidenten des Verbraucherrates (Conseil de la Consommation) bringt die ULC ihre Befürchtung darüber zum Ausdruck, wie der Luxemburger Handel und das Handwerk, deren offizielle Vertreter ebenfalls Mitglieder im Verbraucherrat sind, auf diese Belebung der Kaufkraft der Luxemburger Verbraucher reagieren werden.
Handel und Handwerk sind Mitunterzeichner der Charta „Fair Präisser“ und haben sich hierin verpflichtet, Indexanpassungen bei Gehältern und Zulagen nicht zum Anlass zu nehmen, ungerechtfertigte Preiserhöhungen vorzunehmen. Indexgekoppelte Erhöhungen der Nominaleinkommen sind nicht mehr als eine nachträgliche Anpassung der Kaufkraft der Verbraucher an vorangegangene Preissteigerungen. Demnach ist es nach Meinung der ULC logisch und angebracht, dass die vorgenannten Mitunterzeichner der Charta „Fair Präisser“ sich aus gegebenem Anlass nun ebenfalls verpflichten, die von der Regierung beschlossenen Maßnahmen, zur teilweisen Wiederherstellung der Kaufkraft der Verbraucher, nicht zum Motiv zu nehmen, die Preise zu erhöhen und somit die Einkommensanpassung abzuschröpfen, was dazu führen würde, dass die an sich positive Aktion der Regierung verpufft.
Die ULC fordert daher den Luxemburger Handel und das Handwerk auf diesbezügliche Verpflichtungen formell einzugehen.
Die ULC hat den Präsidenten des Verbraucherrates gebeten, dieses Thema auf die Tagesordnung der kommenden Sitzung welche am 12 November stattfinden wird, zu setzen.
Des Weiteren begrüßt die ULC ausdrücklich die Initiative der Regierung die der ULC-Forderung entspricht, nämlich die sogenannten „prix administrés“, also Abgaben und Taxen bei Staat und Gemeinden, einzufrieren, dies als zusätzliche Maßnahme zur Stärkung der Kaufkraft der Verbraucher.
Es genügt jedoch nicht, dass die von der Regierung kontrollierten Taxen auf ihrem jetzigen Niveau eingefroren werden. Nachdem die Mehrheit der Gemeinden sich für das Jahr 2008 nicht an den Aufruf der Regierung gehalten haben, dürfen auch sie die Taxen  jetzt nicht weiter erhöhen.
Um dies zu erreichen, hat die ULC sowohl den Wirtschaftsminister als auch den Innenminister aufgefordert, bei den Gemeindeverantwortlichen zu intervenieren und diese nötigenfalls in die finanzielle Lage zu setzen , keine weiteren unerträglichen Erhöhungen der Gemeindetaxen vorzunehmen.
In der Tat  werden demnächst die Entscheidungen betreffend die Budgets der Gemeinden für 2009 getroffen.
Die ULC hat sich ihrerseits direkt per Brief an die Gemeindeverantwortlichen gewandt und sie aufgefordert, dem Begehren der Regierung und der ULC-Forderung Rechnung zu tragen indem sie auf weitere Taxenerhöhungen verzichten.
Auf diese Weise würden die Gemeinden ihre Verantwortung übernehmen und ihren Beitrag dazu leisten, die Kaufkraft der Verbraucher zu erhalten. Inflationsbekämpfung respektive Kaufkrafterhaltung sind nationale und lokale Aufgaben. Handel und Gewerbe, aber eben auch Staat und Gemeinden stehen in der Pflicht ihren Beitrag im Interesse der Luxemburger Konsumenten zu leisten.

Howald, den 31.10.2008