Et geet elo duer…!


Da die Regierungserklärung der neuen Regierung beim Schreiben dieser Zeilen noch nicht vorlag, können wir uns erst in der nächsten Januar-Ausgabe des „de Konsument“ mit der Erklärung aus der Sicht des Konsumentenschutzes befassen.

Mit Spannung warten wir auf die Veröffentlichung, was denn nun schlussendlich von den ULC-Forderungen Einlass in die Regierungserklärung gefunden hat und welche Stärkung der Verbraucherschutz insgesamt erfährt.

Leider beschäftigt uns noch immer ein anderes aktuelles Thema, bei dem die Konsumenten nach allen Regeln der Kunst übers Ohr gehauen werden. Auch wenn wir vielleicht den ein oder anderen mit diesem Dauerbrenner langweilen, wird die ULC während den kommenden Monaten weiter mobilisieren. Ja, sie haben richtig geraten, es geht wieder mal um die Bankgebühren, die Schliessung der Bankfilialen und den Mangel an Transparenz gegenüber den Kunden. Denn was sich die Banken derzeit erlauben, geht wirklich nicht mehr auf die berühmte Kuhhaut.

Nach einigen Monaten des Stillhaltens gab eine Bank im Sommerloch den Startschuss um erneut an der Gebührenschraube zu drehen. Wie gehabt, selbstverständlich nach oben orientiert.

Das einzige was bisher geschah, ist die Installierung eines Vergleichsportals bei der Bankenaufsicht (CSSF). Dieses Portal ermöglicht es den Konsumenten ab 1. November die verschiedenen Tarife zu vergleichen. Darüber hinaus fordert die ULC jedoch einen Gebührensimulator, wo jeder einzelne Verbraucher aufgrund seiner ganz persönlichen Situation die für ihn günstigsten Kontogebühren finden kann. Ein solcher Simulator funktioniert schon bei den Darlehen, also warum nicht auch bei dem Vergleich der Bankgebühren?

Aber es geht nicht nur um die Gebühren, sondern ebenfalls um die undurchsichtige Informationspolitik der Banken. Man höre und staune, dass eine staatliche Bank Anfang November ihren Kunden einen „Flyer“ mit der Information zukommen liess, dass ihre Kontogebühren ab 1. Januar 2019 ganz transparent wären. Dies müsste doch noch immer die normalste Sache der Welt sein. Dass es sich dabei auch noch um die Auflagen einer seit dem Juni vergangenen Jahres umgesetzten europäischen Direktive handelt, wird wohlweislich verschwiegen.

Daher fordert die ULC die neue Regierung auf, das Gesetz vom 13. Juni 2017 in Bezug auf die „Comptes de paiement“ und die „personnes vulnérables“ schnellstmöglich umzuändern und klarer zu definieren, weil die europäische Direktive nur zu einem absoluten Minimum ins nationale Recht umgesetzt wurde.

Die ULC verlangt, dass alle Basisoperationen an den Schaltern, neben einer drastischen Kürzung der Bankgebühren für alle Kunden, für die durch die obengenannte Gesetzgebung betroffenen „personnes vulnérables“, insbesondere alle behinderten und älteren Konsumenten ab 65 Jahre gratis anzubieten sind.

Und als ob es nicht bereits ungerecht und unsozial genug sei, den Kunden an den Schaltern Gebühren abzuzocken, um an ihr eigenes Geld zu kommen, werden manche Bankfilialen überhaupt nicht mehr mit Schaltern ausgestattet. Zudem werden, so wie es die ULC vorausgesagt hatte, je nachdem ebenfalls bereits beim Geldaufheben an den Bankautomaten Gebühren eingefordert.

Des Weiteren verlangen manche Banken nun schon bei der Einzahlung von kleineren Beträgen an den Schaltern, eine schriftliche Bescheinigung, von wo das Geld stammt. Der Weg zum bargeldlosen Verkehr und der totalen Kontrolle der Banken scheint also beschritten.

Wir werden die neue Regierung mit diesen Problemen konfrontieren, denn die Politik ist insgesamt gefordert hier endlich Remedur zu schaffen. Es ist nicht mehr tolerierbar, nur zuzuschauen wie die Kunden von den Banken regelrecht abgezockt werden.

Die ULC wird weiter mobilisieren und wir sind fest entschlossen Anfang nächsten Jahres eine weitere Petitionsaktion sowohl online als auch schriftlich zu starten, verbunden mit zusätzlichen Aktionen.

Well et geet elo duer!

Am Ende eines wiederum arbeitsreichen Jahres wünscht das gesamte ULC-Team und der geschäftsführende Vorstand allen Mitgliedern und Konsumenten frohe und geruhsame Feiertage sowie ein erfolgreiches und gesundes Neue Jahr 2019.

Nico Hoffmann, Präsident der ULC