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Vorwort: Konsumverhalten der Verbraucher in Krisenzeiten (03/09)

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Voraussichtlich werden die meisten Verbraucher im Laufe des Jahres 2009 eher wenig von der Krise zu spüren kriegen. Ein Konsumwachstum von maximal einem Prozent kann immerhin prognostiziert werden.
Die Finanz–und Wirtschaftskrise, die mittlerweile weltweit grassiert, ist also noch nicht beim Verbraucher angekommen. Erstaunlicherweise muss festgestellt werden, dass die Stimmung bei den Konsumenten über die vergangenen Monate hinweg recht resistent blieb. Nach Aussagen der Geschäftswelt waren sowohl die Winterschlussverkäufe als auch der Automobilsalon sehr zufriedenstellend. Zurückgeführt werden kann dies auf zusätzliche Rabatte welche von den Geschäften angeboten wurden. Auch der Konsumklima-Index ist nicht
eingeknickt. Die stark rückläufige Inflationsrate und die sehr deutlich gesunkenen Energiepreise insbesonders bei Benzin stützen diese noch positive Verbraucherstimmung, führten sie doch zu einer erheblichen Steigerung der Kaufkraft der Verbraucher. Desweiteren war der Arbeitsmarkt bis vor kurzem noch recht stabil, was sich jedoch in naher Zukunft ändern kann.
Gerade aber das Thema Arbeitslosigkeit beziehungsweise Einkommenseinbussen wird das Verhalten der Verbraucher beeinflussen. Es besteht die begründete Hoffnung, dass trotz aller negativen Schlagzeilen der Konsum im Laufe des Jahres 2009 noch stabil sein wird. Nach Einschätzung von Experten kann davon ausgegangen werden, dass sich die wirtschaftliche Rezession voraussichtlich erst 2010 in entscheidender Weise auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar machen wird. Spätestens dann wird sich auch das Konsumverhalten der Verbraucher
ändern.
Die von der Regierung beschlossenen Konjunkturpakete welche vorgezogene öffentliche Investitionen beinhalten sowie eine Reihe von fiskalischen Maßnahmen, können die Auswirkungen der Krise zwar abschwächen, die Wirtschaftskrise selbst jedoch nicht aufhalten. Diese Maßnahmen können allerdings zu einer Stabilisierung der konjunkturellen Lage sowie des Arbeitsmarktes beitragen, das heißt zu einer Abschwächung der Rezession. Politik und Wirtschaft müssen sich ihrer besonderen Verantwortung in diesen schwierigen Zeiten bewusst sein. Den Arbeitgebern muss daran gelegen sein, die Arbeitsplätze zu erhalten und eventuell neue zu schaffen damit
das Vertrauen von Arbeitnehmern und Verbrauchern erhalten bleibt. Speziell im Wahljahr muss von den politischen Parteien erwartet werden können, dass sie einen Reformprozess einleiten, zum Beispiel durch weitere Steuererleichterungen bei den Arbeitnehmern, und sich nicht auf wahltaktische Entscheidungen beschränken. Zu hohe Steuern und Abgaben belasten die Haushalte und hemmen die Investitionen.
Ob und wie weit der Konsum sich bei der aktuellen Wirtschaftskrise positiv auf die Wirtschaft auswirken wird hängt
in erster Linie davon ab, wie sich der Arbeitsmarkt entwickeln wird. Eine höhere Arbeitslosenrate oder ein unsicherer Arbeitsmarkt verändern das Verbraucherklima merklich, ja entscheidend. Positiv zu verzeichnen ist, dass die Inflationsrate sehr niedrig ist und voraussichtlich auch niedrig bleiben wird. Somit wird die Kaufkraft der Verbraucher gestützt. Auch die  niedrigeren Zinsen auf Bankdarlehen stellen eine echte Erleichterung für die Haushalte dar.
Tatsache bleibt, dass die Verbraucher die Krise in den kommenden Monaten deutlicher zu spüren bekommen werden.Sie werden ihren Konsum darauf abstimmen, zum Beispiel in dem sie ihre Aktivitäten vermehrt in die eigenen vier Wände verlagern. Wie stark die einzelnen Haushalte von der Krise betroffen werden hängt von der jeweiligen Beschäftigungslage beziehungsweise vom finanziellen Spielraum ab. Bei unseren deutschen Nachbarn zum Beispiel ist laut einer Studie ein Fünftel der Haushalte in höherem Masse von der Krise gefährdet, während sie bei einem Drittel zu mindest zu einem Anpassen der Verhaltensweisen geführt hat, nach dem Motto gescheiter einkaufen. Bei den Anbietern wird es selbstverständlich Verlierer jedoch auch Gewinner der Krise geben. Zu diesen letzteren werden die Discounter gehören. Auch die Premium Marken, die üblicherweise mit einer großen Kundenbindung einhergehen, werden die Krise besser überstehen.
Vieles wird also vom Verhalten der Verbraucher abhängen, respektive von der Frage wann und wo die Wirtschaftskrise beim Verbraucher angelangt.


Guy Goedert
Administrateur-Chargé de direction

16/03/2009