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Lebensmittelauswahl und -vorlieben europäischer Jugendlicher (12/11)

Die HELENA-Studie (Healthy Lifestyle in Europe by Nutrition in Adolescents) vermittelt neue Einblicke in die Ernährungsgewohnheiten und den Lebensstil junger Menschen in fünf Ländern und zeigt innerhalb Europas überraschende Gemeinsamkeiten sowie einige Hauptunterschiede.

Die HELENA-Studie ist ein 3-jähriges Projekt, das von der EU finanziert wird und darauf ausgerichtet ist, einen besseren Einblick in den Lebensstil von Jugendlichen zwischen 13 und 16 Jahren in 10 Ländern Europas zu erlangen.

Die Anfangsphase des Projekts

Die Nahrungsaufnahme wird von Wahrnehmungen und Einstellungen hinsichtlich Ernährung und Gesundheit beeinflusst, sie wird aber auch durch die Verfügbarkeit von Lebensmitteln und entsprechende Vorlieben bestimmt. Die vorausgehende Phase der HELENA-Studie betrachtete diese Parameter anhand von qualitativen Untersuchungen, die in fünf der teilnehmenden Länder (Belgien, Ungarn, Spanien, Schweden und Großbritannien) ein detailliertes Verständnis menschlichen Verhaltens und dessen Ursachen analysierten.

Methode

In den fünf Ländern wurden 304 Schüler in 44 Gruppen gleichmäßig nach Geschlecht und Alter (13–14 und 15–16 Jahre) aufgeteilt. Anhand eines speziellen Leitfadens in der jeweiligen Landessprache wurden unter Anleitung erfahrener Moderatoren umfassende Diskussionen geführt. Die Teilnehmer wurden gebeten, die drei Einflüsse auf die Nahrungswahl zu jeder Mahlzeit oder Zwischenmahlzeit aus einer Liste auszuwählen.

Ergebnisse

Zwischenmahlzeiten überall beliebt

Die Verteilung der Mahlzeiten und die Wahl der Lebensmittel für jede Mahlzeit unterscheidet sich von Land zu Land. Drei Mahlzeiten pro Tag und zusätzliche kleine Zwischenmahlzeiten sind in allen Ländern außer Spanien üblich. Dort essen Jugendliche 3-5 Mahlzeiten und zusätzliche kleine Zwischenmahlzeiten. Kleine Zwischenmahlzeiten werden in allen Ländern besonders nach der Schule verzehrt.

Geschmack hat den größten Einfluss auf die Nahrungsmittel-auswahl

Es gibt zwischen den Ländern viele Gemeinsamkeiten bezüglich der Haupteinflüsse bei der Wahl der Nahrungsmittel. Der Geschmack war in allen Ländern bei weitem der wichtigste Faktor für alle Mahlzeiten. Andere Gemeinsamkeiten sind der Einfluss der Eltern, besonders beim Frühstück und beim Abendessen, gesundheitliche Gründe (meist durch die Eltern und eher weniger durch die Teilnehmer selbst bestimmt) und Bequemlichkeit.

Obwohl Gewohnheiten, besonders beim Frühstück und bei kleinen Zwischenmahlzeiten, in allen Ländern die Wahl der Nahrungsmittel beeinflussen, trifft diese Aussage besonders in Belgien und Spanien zu und ist dagegen in Ungarn und Großbritannien weniger gültig. In Schweden ist der Einfluss der Schule, besonders auf Frühstück und Mittagessen, sehr ausgeprägt.

Hindernisse für eine gesunde Ernährung

Die Jugendlichen, die an der Umfrage teilnahmen, verstehen die Wichtigkeit einer gesunden Ernährung und wissen, dass sie sich nicht immer so ernähren, wie es eigentlich richtig wäre. Für sie lag das Problem meist darin, dass gesundes Essen langweilig und nicht besonders schmackhaft ist, den Hunger nicht ausreichend stillt, zu viel Zeit in Anspruch nimmt und zu teuer ist.

Unmittelbare Bedenken aufgrund der Ernährungsgewohnheiten oder des Lebensstils wurden nicht festgestellt. Die Jugendlichen kennen einige der Grundlagen von Ernährung und Gesundheit, aber viele ihrer Kommentare lassen darauf schließen, dass Schwierigkeiten bestehen, diese auch wirklich umzusetzen. Dies ist wahrscheinlich durch falsche Vorstellungen und mangelndes Wissen in Bezug auf die Ernährung bedingt.

Weitere Vorgehensweise

Die Ergebnisse der Diskussionsgruppen werden zur Entwicklung eines Fragebogens verwendet, über den quantitative Informationen über die Einflüsse bei der Lebensmittelwahl Jugendlicher und deren Vorlieben innerhalb aller 10 Länder gesammelt werden sollen (Österreich, Frankreich, Deutschland, Griechenland und Italien zusätzlich zu den fünf Ländern, in denen die qualitative Umfrage durchgeführt wurde). Der Schwerpunkt liegt auf kleinen Zwischenmahlzeiten, Getränken sowie Gewohnheiten und Einstellungen im Zusammenhang mit Lebensmitteln, Ernährungsgewohnheiten und Gesundheit. Die so gewonnenen Informationen werden dann dazu verwendet, um gesündere Nahrungsmittel zu entwickeln, die auf den Geschmack und die Essgewohnheiten von Jugendlichen zugeschnitten sind. Außerdem sollen Hindernisse abgebaut werden, die einer gesünderen Ernährung im Wege stehen.

Quelle: Eufic

12/12/2011