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News 06/2023

Online-Konten

Verbraucher wollen mehr Kontrolle über ihre Daten

Mit der rasant steigenden Anzahl von Online-Konten wachsen das Misstrauen und die Verunsicherung seitens der Verbraucher, wenn es um die Sicherheit im Umgang mit ihren persönlichen Daten geht. Das zeigt der aktuelle Customer Identity Trends Report des Identitätsanbieters Okta in Zusammenarbeit mit dem Statistik-Portal Statista.

Laut diesem Bericht wünschen sich 75 Prozent aller global befragten Verbraucher mehr Kontrolle und Selbstbestimmung beim Verwalten ihrer persönlichen Daten. Die klare Mehrheit ist der Meinung, dass persönliche Daten weder bei Regierungs- oder Nichtregierungsorganisationen noch bei Technologieunternehmen ausreichend geschützt sind.

Wachsendes Misstrauen

Die weltweite Umfrage unter mehr als 20.000 Verbrauchern aus 14 Ländern belegt ein wachsendes Misstrauen gegenüber Wirtschaft und Regierung in Bezug auf digitale Identitäten und Online-Erlebnisse bei der Verwaltung von Online-Konten. Die große Mehrheit der Befragten fordert daher Kontrolle darüber ein, welche Daten erhoben und wie sie verwendet werden. Besonders interessant ist, dass jüngere Altersgruppen sogar bereit sind, für mehr Selbstkontrolle ihrer Daten auf einen gewissen Komfort beim Anmeldeprozess zu verzichten.

Den Umfrageteilnehmern zufolge sind Finanzdienstleistungsunternehmen (86 Prozent), das Gesundheitswesen (83 Prozent) sowie der öffentliche Sektor (81 Prozent) besonders gefordert. Diese Branchen verwalten täglich unzählige sensible Nutzerdaten auf ihren Plattformen.

Laut dem Okta-Report verfügen 39 Prozent der befragten Verbraucher in Europa durchschnittlich über mehr als 20 aktive Online-Konten für verschiedene Anwendungen oder Websites. Etwa 75 Prozent besitzen mehr als zehn aktive Konten. Die Befragten im Alter von 18 bis 39 Jahren haben im Durchschnitt etwa 26 aktive Konten, während 37 Prozent der Über-60-Jährigen weniger als zehn aktive Konten haben.


Nach erneutem Salmonellen-Ausbruch bei Ferrero

foodwatch fordert mehr Transparenz

Der Süßwarenkonzern Ferrero hat im Juli erneut die Produktion in seinem Werk im belgischen Arlon nach einem Salmonellen-Fund stoppen müssen. Laura Knauf von der deutschen Verbraucherorganisation foodwatch erklärt dazu: „Der erneute Salmonellen-Fund wirft die Frage auf, ob Ferrero ein grundsätzliches Hygiene-Problem in seiner Produktion hat. Und der Fall macht einmal mehr deutlich: Wir brauchen mehr Transparenz in der Lebensmittelüberwachung. Verbraucher haben das Recht zu erfahren: Wo wurde was und mit welchem Ergebnis kontrolliert. Der Süßwaren-Konzern und die Behörden müssen jetzt offenlegen: Welche Kontrollen fanden wann statt und wie ist sichergestellt worden, dass wirklich keine verunreinigten Produkte in den Supermarktregalen gelandet sind?“

Ferrero musste bereits vergangenes Jahr sein Werk in Arlon vorübergehend schließen und weltweit Produkte zurückrufen. Der Süßwarenkonzern hatte damals jedoch erst Anfang April 2022 zugegeben, schon am 15. Dezember 2021 bei Eigenkontrollen in einem Werk in Belgien Salmonellen gefunden zu haben – der Konzern hatte das aber nicht den Behörden gemeldet. Vielmehr wurde der Fall erst öffentlich, nachdem die Gesundheitsbehörden in Großbritannien auf ungewöhnlich viele Salmonellen-Fälle stießen und Nachforschungen anstellten.


Keyless-Schließsysteme

Auch Nachrüstlösungen nicht diebstahlsicher

Wer sein Auto mit dem Komfort-Schließsystem Keyless nachrüsten will, sollte wissen: Auch Nachrüstsysteme schützen nicht zuverlässig vor Diebstahl. Der deutsche Automobilclub ADAC hat festgestellt, dass auch sie nicht effizienter sind als die meisten ab Werk verfügbaren schlüssellosen Schließsysteme.

Ein Keyless-Komfort-Schließsystem scheint auf den ersten Blick eine bequeme Alternative zum normalen Funkautoschlüssel zu sein, weil es die Hände für Einkaufstaschen oder die Babyschale frei lässt und ohne Knopfdruck per Funksignal den Wagen öffnet und teilweise auch startet. Dass dies jedoch ein Einfallstor für Autodiebe ist, bemängelt der ADAC seit langem: Über 560 Autos hat der Club bisher auf Diebstahlsicherheit getestet, gerade einmal fünf Prozent der Modelle sind zeitgemäß geschützt.

Keyless-Nachrüstungen für Autos ohne diesen Komfort sind meist ebenfalls unsicher, wie der ADAC jetzt recherchiert hat. Freie Anbieter haben Keyless-Nachrüstsätze mit den jeweiligen Originalteilen für wenige Fahrzeugmodelle von Audi, Seat, Skoda, Mercedes-Benz und Volkswagen im Programm. Allein die Teilesätze kosten jedoch bereits mehr als 1 000 Euro, dazu kommt der zeitaufwendige und daher teure Einbau: Es müssen neue Außen-Türgriffe verbaut werden sowie Antennen am Unterboden, im Innenraum und im Kofferraum. Auch die Verkabelung ist aufwendig und daher nur etwas für Profis in der Fachwerkstatt.


Hochverarbeitete Lebensmittel

Warum Industrie-Essen der Gesundheit schaden kann

Die Macher der Lebensmittelindustrie haben längst die Nahrung neu erfunden. Manche Esskompositionen haben mit den Rohkostzutaten nur noch wenig gemein. Und sie enthalten Substanzen, die in der natürlichen Ernährung niemals vorkommen. Das Gesundheitsmagazin „Apotheken Umschau“ erklärt in seiner Ausgabe vom 15. Juli 2023, warum hochverarbeitete Lebensmittel der Gesundheit schaden können.

Hochverarbeitete Lebensmittel sind mittlerweile nicht mehr die Ausnahme in unseren Speiseplänen. Dazu zählen etwa die Tiefkühlpizza und Süßigkeiten, aber auch vordergründig Unverdächtiges wie viele industriell hergestellte Brote. Die Industrie kann durch billige Zutaten wie etwa Glukose-Fruktose-Sirup, der aus Mais oder Weizen gewonnen wird, Kosten sparen.

Für die Verbraucher ist das bequem: Die Produkte sind verzehrfertig oder müssen nur zusammengerührt, kurz gekocht oder in den Backofen geschoben werden. Sie sind oft billiger als frisch Zubereitetes, sie sparen Zeit und Mühe – und sie sind für die meisten Gaumen schmackhaft: Dem Joghurt wird durch reichliche Zucker die Säure genommen. Die sogenannte „Fressformel“, eine bestimmte Mischung aus Fett und Kohlenhydraten, sorgt dafür, dass die Chips­tüte schnell leer wird.

Frühstückscerealien oft mit hohem Zuckergehalt

Es gibt zahlreiche Studien, die einen Zusammenhang zwischen der Ernährung mit Hochverarbeitetem und Krankheiten wie Krebs oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen sehen. Zumindest sind hochverarbeitete Lebensmittel hochverdächtig, gesundheitliche Nachteile mit sich zu bringen, so die durchweg übereinstimmenden Ergebnisse vieler Studien. Der offensichtlichste Grund ist die veränderte Zusammensetzung: viel Salz, das den Blutdruck steigen lassen kann – mit all den Folgen von Blut­hochdruck. Viel Zucker und gesättigte Fettsäuren, dafür wenig satt machende Ballaststoffe und Proteine.

Das hat Folgen: „Der Blutzucker steigt besonders rasch an, in der Folge schüttet die Bauchspeicheldrüse viel Insulin aus, sodass der Blutzuckerspiegel wieder rasch sinkt“, erklärt Dr. Stefan Kabisch, Stoffwechselforscher an der Charité Universitätsmedizin in Berlin. Das erzeugt ein neues Hungersignal – man isst die nächste Portion. Schon morgens fängt das an: Die meisten Frühstücks­cerealien bestehen aus zu viel Zucker, hat die „Stiftung Warentest“ jüngst gemessen - nämlich aus bis zu 37 Prozent.


Luxemburger Verbraucher

Starkes Interesse am Thema Ernährung

Im Rahmen der Einführung einer nationalen Lebensmittelpolitik hat das Meinungsforschungsinstitut Ilres im Auftrag des Ministeriums für Landwirtschaft, Weinbau und ländliche Entwicklung und des Ministeriums für Verbraucherschutz eine Studie zum Thema Ernährung durchgeführt.

Ziel der Studie war es, die Gewohnheiten und Sorgen der Verbraucher in Bezug auf ihre Ernährung zu ermitteln. Daraus ging hervor, dass immerhin neun von zehn Einwohnern an Fragen im Zusammenhang mit der Ernährung interessiert sind. Die Themen, die die Verbraucher am meisten beschäftigen, sind Lebensmittelverschwendung, gesunde Ernährung sowie das Angebot an regionalen Produkten.

Paulette Lenert, Ministerin für Verbraucherschutz, erklärte: „Die Verbraucher auf dem Weg zu einem verantwortungsvolleren Konsum zu begleiten, ist ein Steckenpferd meines Ministeriums. Ich freue mich daher, dass immer mehr Verbraucher einen bewussteren und nachhaltigeren Konsum anstreben.“

09/08/2023