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Erwartet die Verbraucher eine ungewisse, teure Zukunft?

Vorweg eine gute Nachricht: Seit dem 1. Januar 2024 ist die Steuertabelle wenigstens zum Teil an die Inflation angepasst. Im Klartext heißt dies, dass der Verbraucher seit dem 1. Januar je nach Einkommen weniger Steuern zahlen muss. Die schlechte Nachricht ist jedoch, dass die Anpassung der Steuertabelle an die Inflation immer noch mit vier Indextranchen im Hintertreffen liegt. Die Steuertabelle wurde bisher nicht vollständig an die Inflationsrate angepasst.

Wann die versprochene große Steuerreform das Licht der Welt erblickt, steht noch in den Sternen. Vorsichtige Indizien sprechen von einer Umsetzung ab 2026. Die ULC fragt sich, warum es derzeit nicht möglich ist, diesbezüglich wenigstens eine Teilreform für die Klein- und Mittelverdiener, Alleinerziehende und Rentner vorzunehmen, weil es vor allem diejenigen sind, die an der schwindenden Kaufkraft zu leiden haben. Diese wäre für obengenannte dringend notwendig, um in etwa einigermaßen über die Runden zu kommen. Das Gebot der Stunde heißt, die Kaufkraft jetzt stärken, da diese Menschen die Unterstützung nicht erst in einigen Jahren benötigen.

Denn die Preissteigerungen machen keine Pause. Schauen wir uns nur die Teuerungsrate der Lebensmittel, der Rohstoffe, der Energiepreise, der Dienstleistungen und der Taxen, die Erhöhung der CO2-Steuer, der Versicherungen, des Wohnungsbaus und der Mieten an, um nur diese zu erwähnen. Hinzu kommen die durch Verpackungen versteckten Preiserhöhungen, wie zum Beispiel bei vielen Lebensmitteln, bei denen bei gleichem Preis (Shrinkflation) die Menge der Ware in den Verpackungen reduziert wurde.

Und leider bleibt uns weiterhin der Finanz- beziehungsweise Bankensektor nicht erspart, wo die Kunden vermehrt abgezockt werden. Vor allem am Anfang eines jeden Jahres wird unter anderem davon profitiert, die Schraube der Bankgebühren weiterhin anzuziehen. Und nicht nur hier, sondern ebenfalls bei den Darlehens- und Sollzinsen, wo bei Übertretung des Kontostandes elf Prozent und mehr Zinsen zu bezahlen sind.

Zu den zahlreichen Erhöhungen gesellen sich noch andere Probleme, wie die im stillen Kämmerlein beschlossenen Schließungen der Bankfilialen, die schleichende Abschaffung des Bargeldes, bei der schon wiederum Neuerungen mit der Digitalisierung ins Haus stehen, also dem Online-Banking (Stichwort LuxTrust Mobile), die vor allem die älteren Menschen betreffen. All diese Neuerungen stellen wahrlich keine Vereinfachung für den Kunden dar, sondern sind in den Augen der ULC eine Frechheit gegenüber zahlreichen Verbrauchern.

Vor diesen Maßnahmen schließt die Regierung die Augen, anstatt zu handeln. Leider ist bei den Banken der Kunde schon lange nicht mehr König und es wird ohne Rücksicht auf die Interessen der Kunden gehandelt. Dabei könnte man die Kunden selbst entscheiden lassen, nach welcher Art und Weise sie ihre Bankgeschäfte tätigen wollen.

Wenigstens bei den Bankautomaten wollen die Banken in Zukunft an einem Strang ziehen, was erstmal als eine gute Nachricht erscheint. Bleibt nur abzuwarten, wie dieses neue System in der Praxis funktionieren soll und inwiefern der Kostenpunkt den Kunden betrifft.

Ein Thema, das in manchen anderen Ländern schon umgesetzt wurde, ist der sogenannte Reparaturbonus, also die finanzielle Unterstützung des Staates bei einer Reparatur, etwa eines elektrischen Haushaltgeräts. Ziel einer solchen Maßnahme wäre es, dass weniger Geräte den direkten Weg zur Müllhalde finden. Hiermit könnte man nicht nur die Lebensdauer einiger Apparate verlängern, sondern auch die Umwelt schonen, die Kreislaufwirtschaft fördern und den Geldbeutel der Verbraucher entlasten. Hier ist die neue Regierung nun gefordert, diesbezügliche umweltfreundliche Maßnahmen zu unterstützen.

Abschließend wünscht die ULC trotz der keineswegs rosigen Zukunftsaussichten für die Verbraucher ein frohes, glückliches und vor allem gesundes neues Jahr 2024.

Nico Hoffmann
Präsident der ULC

24/01/2024