Die ULC zu den Aussagen des Statistischen Amtes zur zukünftigen Kaufkraftentwicklung!


Die ULC ist erstaunt über die kürzlich vom Statistischen Amt verbreitete Studie zur angeblichen positiven zukünftigen Kaufkraftentwicklung der Haushalte. Anlass dieser Studie waren die Prognosen, der für das kommende Jahr vorgesehenen Steuerreform auf die Haushalte.

Hierzu sei von Seiten des Konsumentenschutzes folgendes zu bemerken. Die ULC hat zwar ebenfalls die verschiedenen Erleichterungen begrüßt, obschon die Steuerreform nicht den Erwartungen der Konsumenten Rechnung trägt und somit nicht von einer grundlegenden Reform die Rede sein kann. Vor allem die Klein- und Mittelverdiener, die Rentner und alleinstehende Familien werden eher in einem geringen Masse von den Erleichterungen profitieren. Auch bleibt der sogenannte Mittelstandsbuckel bestehen.

In diesem Zusammenhang erinnert die ULC daran, dass es seit sieben Jahre zu keiner Anpassung der Steuertabelle an die Inflation gekommen ist, an die vor zwei Jahren drastischen Erhöhungen der verschiedenen Mehrwertsteuersätze und anderen Taxenerhöhungen, an die 0,5 prozentige Einführung der Spezialsteuer, den Erhöhungen bei den Altersheimen, beim Wasserpreis, bei der Post und dies bei einem schlechteren Dienst für die Kunden, den Bankkosten, ohne jetzt die überdurchschnittlichen Teuerungen beim Wohnungsbau zu erwähnen. So könnten wir diese Auflistung beliebig fortführen, oder anders ausgedrückt, haben die Verbraucher die geplanten Steuererleichterungen bereits vorfinanziert. Aber anscheinend sind diese Erhöhungen dem Statistischen Amt entgangen.

Weiter erinnert die ULC an die erst kürzlich von der Abgeordnetenkammer gestimmten drei prozentigen Spezialsteuer für die Kraftfahrzeuge, die mit Sicherheit an die Autofahrer weiter gereicht wird, ebenso wie an die Liberalisierung der Taxifahrten, die durch diese Maßnahme kaum billiger werden. Nur Weltfremde glauben daran.

Die ULC ist der Meinung, daß es durch diese Steuerreform noch lange nicht bei jedem Verbraucher zu einer Kaufkrafterhöhung kommen wird. Denn darum haben die Haushalte in der Vergangenheit zu viele Einbüße erlitten und müssen diese erst wieder wettmachen, ehe man von einer tatsächlichen Kaufkrafterhöhung sprechen kann.

Darum fordert die ULC in dieser Hinsicht etwas mehr Zurückhaltung, um keine falschen Hoffnungen bei den Verbrauchern aufkommen zu lassen und diese Thematik mit etwas mehr Neutralität anzugehen.

Mitgeteilt von der ULC am 19. Juli 2016