ULC kritisiert übertriebene Postgebühren bei Paketen


Da der ULC in der rezenten Vergangenheit manche Reklamationen in Bezug auf die Zollvermittlungsgebühren von Verbrauchern zugetragen wurden sieht der Konsumentenschutz sich veranlasst einerseits aufzuklären und andererseits wiederum die übertriebene Gebührenpolitik der Post anzuprangern. Verbrauchern, die Waren aus Nicht-EU-Ländern bestellen, die einen Mindestwarenwert von 22 Euros haben, wird von der Luxemburger Post eine Gebühr von 15 € verrechnet: die sogenannten „frais d’agence en douane“. Die Empörung hierüber bei den Verbrauchern ist groß.

Der Name „Zollvermittlungsgebühr“ ist irreführend. Die Post kassiert besagte 15 Euros, während die Zollverwaltung (Douanes et Accises) lediglich die Mehrwertsteuer sowie die eigentliche Zollgebühr eintreibt.

Die Post ihrerseits begründet die Verrechnung besagten Betrages mit dem ihrer Aussage nach relativ großen Aufwand bei Paketen aus dem Nicht-EU-Ausland. Ab einem Warenwert von
22 € muss anscheinend für jedes Paket der deklarierte Inhalt, der Wert sowie der Empfänger samt Adresse von Hand registriert werden. Dies werde vom Zoll im Übrigen jeden Tag strikt kontrolliert in Anwesenheit eines Postverantwortlichen. Es gehe also darum, die deklarierten Waren auf die eigentliche Zollprozedur vorzubereiten. Dies sei nach Aussage der Post mit erheblichen Kosten verbunden.

Die ULC hat festgestellt, dass bei vielen Verbrauchern, die Pakete aus dem Ausland erhalten, die Verwirrung über den genauen Sachverhalt groß ist.

In diesem Zusammenhang kritisiert die ULC, dass die Post wiederum in eine Art Vorreiterrolle geschlüpft ist, was die Gebührenpolitik anbelangt und die verrechnete Postgebühr weit übertrieben ist. Die Verbraucher sehen es genauso und verleihen ihrem Unmut darüber verstärkt Ausdruck. Dieser Unmut  ist völlig begründet, wenn man bedenkt, dass bei einem Warenwert von z.b. 30 Euros, nochmals 15 € Unkosten, also 50 % anfallen.

Darum fordert die ULC die Post auf, ihre Gebührenpolitik im Interesse der Verbraucher nochmals zu überdenken und die Tarife drastisch nach unten anzupassen.

Im Übrigen wirft die ULC der Post erneut vor, wieder einmal gegenüber den Verbrauchern eine mangelhafte Informationspolitik zu betreiben.

Mitgeteilt von der ULC am 3.8.2017