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Wegen giftiger Chemikalien - Shein-Mode fällt im Test durch

ÖKO-TEST hat 21 Kleidungsstücke des chinesischen Fast-Fashion-Anbieters Shein getestet. Zwei Drittel fällt mit „mangelhaft“ und „ungenügend“ durch, unter anderem wegen Rückständen giftiger Chemikalien – darunter auch Kleidung für Kinder und Teenager.
11 Oktober 2024
Mehr Schein als Sein: Im Test schnitt kein Kleidungsstück von Shein besser ab als „ausreichend“. (©melissamn/shutterstock.com)

Vom Babyschuh über das Teenagerkleid bis zur Kunstlederjacke für Erwachsene – laut ÖKO-TEST schneidet keines der Ultrafast Fashion-Artikel im Test besser als „ausreichend“ ab. Die Gründe: Giftige Chemikalien, mangelnde Qualität sowie komplette Intransparenz in Sachen Unternehmensverantwortung.

ÖKO-TEST hat 21 Kleidungsstücke vom chinesischen Fast-Fashion-Anbieter Shein getestet. Zwei Drittel fällt mit „mangelhaft“ und „ungenügend“ durch. Einige Produkte kritisiert ÖKO-TEST wegen Rückständen giftiger Chemikalien – darunter auch Kleidung für Kinder und Teenager.

Die meisten gesundheitsschädlichen Chemikalien stecken in den getesteten Sandalen für Erwachsene. Zu den Funden in den „Sandalen für Damen Leo mit Fußbett“ zählen unter anderem nervengiftiges und reproduktionstoxisches Blei und verbotene Phthalate. Die im Test gefundenen Phthalate stehen im Verdacht, Fortpflanzungsorgane zu schädigen und wie ein Hormon zu wirken. Die Verbindungen können laut EU-Einstufung das ungeborene Kind im Mutterleib schädigen und die Fruchtbarkeit beeinträchtigen. Der vom Labor nachgewiesene Gehalt übersteigt den REACH*-Grenz­wert gleich um das 15-Fache.

Bis zu 22-fach über dem Grenzwert

Auch in den „Herren Sandalen schwarz“ steckt laut ÖKO-TEST ein Cocktail an Schadstoffen. Darin hat das Labor mehrere polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) nachgewiesen. Sie können Krebs erzeugen und sind deshalb verboten. Die gefundenen Gehalte liegen bis zu 22-fach über dem REACH-Grenzwert. Genau wie die Damensandalen toppt auch das Herrenmodell den Grenzwert für Phthalate. Zudem bewertet ÖKO-TEST die Materialeigenschaften beider Artikel mit „ungenügend“, da die Sohlen nach dem Belastungstest brachen.

„In unserem Test schockiert Shein nicht nur mit giftigen Chemikalien und Qualitätsmängeln, sondern auch mit kompletter Intransparenz. Das Unternehmen hat keinerlei Angaben zu seinen Lieferketten und den Arbeitsbedingungen machen wollen. Rückfragen erhielten wir zwar auf unseren Fragebogen, allerdings warten wir bis heute auf Antworten“, sagt ÖKO-TEST-Redakteurin Heike Baier.

Im Teilergebnis CSR (Chemical Safety Report) sind die getesteten Artikel entsprechend durchweg „ungenügend“. Damit schneidet kein Kleidungsstück im Test besser als „ausreichend“ ab.

Weitere Informationen finden Sie in der August-Ausgabe des ÖKO-TEST Magazins und unter: oekotest.de/14755

* REACH steht für „Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals“ (Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung chemischer Stoffe) und ist eine Verordnung der Europäischen Union. Sie trat 2007 in Kraft und soll den Schutz der menschlichen Gesundheit und der Umwelt vor den Risiken, die von Chemikalien ausgehen, verbessern.

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